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Maridl Innerhofer

Nachname:
Innerhofer
Vorname:
Maridl
geboren:
1921-04-02
Zugehörigkeit:
SüdtirolerIn
letze Änderung:
Wed Nov 04 13:58:24 UTC 2020
Biographie
Maridl Innerhofer wird am 2. April 1921 in Marling/Südtirol geboren. Drei Wochen nach ihrer Geburt wird ihr Vater, der Lehrer FranzInnerhofer, in Bozen bei einem von Faschisten zersprengten Trachtenumzug von Faschisten erschossen. Das Fehlen des Vaters bleibt das zentrale Element in ihrem Leben. Wie ihr Vater möchte auch Maridl Innerhofer Lehrerin werden. Ihre Mutter hält die Familie mit Näharbeiten über Wasser. Wie viele ihrer Generation lernt Marie Luisa Thersa Innerhofer in einerKatakombenschule deutsch schreiben und lesen. Sie besucht eine italienischsprachige Privatschule und schließt ihre Ausbildung miteiner Handelsschule ab. Über Verwandte bekommt sie die Möglichkeit als Sekretärin in der Nähe von Freising/Deutschland zu arbeiten.Am Beginn des Zweiten Weltkrieg kehrt sie zu ihrer Mutter nach Südtirol zurück. Als sie illegal über den Brenner nach Deutschlandfährt, um Bekannte zu besuchen, wird sie von der Grenzpolizei aufgegriffen und nach Innsbruck gebracht. Ihr wird die "Option" nahegelegt. Sie bekommt Arbeit als Sekretärin im Büro für Umsiedlungen in Innsbruck. Sie lernt ihren späteren Mann, einen verwundeten deutschen Soldaten, im Lazarett in Innsbruck kennen. Die beiden heiraten und leben in Imst. Ihr erster Sohn wird während eines Bombenangriffs 1943 geboren. Nach dem Zweiten Weltkriegs kehrt die Familie nach Südtirol zurück. Nach ihrer Lehrermatura unterrichtet Maridl an einer Bergschulein Tramin. Als ihr Mann nach Deutschland ziehen will, gibt Maridl ihren Traumberuf auf und folgt ihm mit ihren Kindern nach Nürnberg. Die Familie baut schließlich auf Anraten der Mutter eine Frühstückspension in Marling, die diese bis zu ihrem Tod 1961 verwaltet und Maridl dann weiter führt. Ihr Mann stirbt 1974 während einer Herzoperation. Bereits während ihrer Zeit in Innsbruck beginnt Maridl Innerhofer zu schreiben. Erste Mundartgedichte gehen durch die Wirrnisse des Krieges verloren. In den siebziger Jahren werden ihre dichterischen Ambitionen öffentlich. Die Einladung zu einem Treffen von Mundartdichtern animiert sie, dieses Genre zu qualifizieren. Sie veröffentlicht zahlreiche Gedichtbände und lebt heute als renommierte Mundartdichterin in Marling.